Vielleicht war ihm sein Name einfach zu lang - sich selbst nannte er jedenfalls kurz Paracelsus, und unter diesem Namen ist er als Wegbereiter der neuzeitlichen Heilkunde in die Geschichte eingegangen. Geboren wurde Paracelsus als Philippus Aureolus Theophrastus Bombastus von Hohenheim 1493 in der Schweiz. Nach seiner medizinischen Studienzeit, die er angeblich im italienischen Ferrara verbracht hat, soll er auf der Suche nach der "wahren Medizin" zehn Jahre lang durch Europa gewandert und als Feldarzt tätig gewesen sein. Sein ärztliches Wissen, betonte er immer wieder, habe er nicht allein von den "Doctores" gelernt, sondern auch von "Scherern, Badern, Weibern, Schwarzkünstlern und Alchimisten". Paracelsus war ein streitbarer Querdenker, der seine Kollegen schon mal als Quacksalber, Geldschneider und Nichtskönner bezeichnete. Statt stumpf aus alten Büchern auswendig zu lernen, solle der neue Arzt lieber zum "Buch der Natur" zurückkehren und selbst Erfahrungen sammeln. Die alten Lehren Galens lehnte er ab. Nur Hippokrates, der ebenfalls die praktischen Erfahrungen betonte, achtete er als medizinische Autorität. Paracelsus betrachtete den Körper als chemisches System. Krankheiten sah er als Störungen an, die mit chemischen Mitteln - Arzneimitteln - heilbar waren. Dazu verwendete er Heilpflanzen und Mineralien, experimentierte mit Blei, Schwefel, Eisen und Arsen und verfeinerte die Therapie mit Quecksilber. Und auch heute noch ist er präsent: als Schutzherr von Kliniken als Patron von Apotheken und Drogerien, als Namensgeber für Medizin- und Kräutermixturen, auf Medaillen für verdiente Ärzte, ja sogar als Namensgeber für Intercity-Züge.
1974 war er auch Namensgeber für das Paracelsus-Ärztehaus. Von Beginn an haben sich die ansässigen Ärzte es zur Aufgabe gemacht, eine rund-um-Versorgung des Menschen zu gewährleisten. So entwickelte sich das Ärztehaus immer weiter zu einem Gesundheitszentrum, in dem zahlreiche Leistungen rund um die Gesundheit unter einem Dach gebündelt werden. Dadurch kann bis heute eine hohe Qualität der medizinischen Leistungen garantiert werden.